Effizienzsteigerung

2008年7月10日木曜日

.. im Bereich heimbetrieblicher Versorgungswirtschaft hat dazu geführt, dass es morgens immer schwieriger wird, etwas vom Frühstück abzubekommen. Die angesetzten Essenszeiten sind zwar 0630-0830, das Damenquartett konnte seine Effizienz im Vorbereiten des Abendessens aber bereits soweit steigern, dass nun auch das Aufräumen zeitiger in Angriff genommen werden kann.

Effektiv ist man jetzt dabei, bereits ab 0730 die Milch aus dem Kühlschrank zu entfernen, die Kaffeemaschinen abzuschalten und das Brot zu verstecken. Es kam am heutigen Donnerstagmorgen zum Eklat, als um 0710 der Reis aufgebraucht war, so dass man den gereichten Bratfisch auf Anfrage mit Toast und Marmelade kombinieren durfte.

あやしく生きる

2008年6月28日土曜日

Es gibt etwas zu sagen, zum grundsätzlichen Unterschied
in den Entwicklungszielen der deutschen und japanischen Sprache.
Als Nakamura gestern ins Büro kam und knapp postulierte 「めしできた」
musste es einfach einen Satz dauern, bis klar wurde, dass es nicht "Das Essen ist fertig",
sondern 「名刺できた」, "Meine Visitenkarten sind fertig" heißen sollte.
Ich wage zu behaupten, dass die deutsche Sprache auch durch den Einfluß zahlreicher
Philosophen zur Präzision getrieben wurde,
während die japanische sich nichts daraus macht, dieselbe Aussprache an
regelmäßig 3 und mehr Wörter zu verteilen, die bereits 3 oder mehr verschiedene Aussprachemöglichkeiten haben.
Im Gegenteil, dadurch dass man nichts verständliches sagt, läuft man nicht Gefahr, etwas falsches zu sagen.
Dieser Umstand lässt mich regelmäßig in den Raum starren, in der Hoffnung, dass irgendjemand
einen der losen Fäden unverstandener Gespräche wieder aufgreifen und Redundanz hinzufügen möge.

Lazy Evaluation

2008年6月11日水曜日


Der Plan klang eigentlich ganz plausibel: "Treffen wir uns am Dienstag in der Stadt und ordnen bis dahin unsere Ideen zur Plagiatserkennung.", meine Prof. Ishizaki letzten Donnerstag, und dann: "Wo können wir uns treffen?"

Ich:"Gibt's da nicht ein Jonathan's?"

Okamoto:"Stimmt, ich glaube da gibt's ein Jonathan's hinterm Bahnhof."

Ishizaki:"Nagut, dann am Jonathan's hinterm Bahnhof."

Ich benutze diesen Bahnhof jeden Tag, allerdings von vorne, denn soviel gibt es dahinter auch nicht; die beiden Herren eher das Auto. Als ich dann 40 Minuten nach dem verabredeten Termin immernoch nach dem Weg fragte, wurde klar, dass keiner von uns dreien, die wir uns wenige Stunden vorher noch im Seminar getroffen hatten, eine Karte konsultiert hatte, und mein Suchen erschien mir unglücklich ameisenhaft. Schicke Suchstrategien, die das Verhalten der beiden Herren vorhersagen würden, wären eventuell noch tractable gewesen, wären die Herrschaften 5 Jahre alt (was sie auch für das Tragen niedlicher gelber Mützen qualifiziert hätte, wodurch sie augenfällig geworden wären).

Ich lenkte daher meine Konzentration nun auf das Herumspielen mit meiner vor kurzem erworbenen Kamera (der Marke Sony), und stellte zu meiner Freude fest, dass anders als es die Propagandaschrift glauben machen wollte, es Panasonic nicht gelungen war, ein Patent auf "Malen auf dem Bildschirm" zu erhalten.

Hohlraum

2008年6月9日月曜日

Ein Expatriatenblog, stellt die Frage "Warum lebst Du in Japan?". Man darf annehmen, dass der Titel "7:10 to Tokyo" sich auf die Flugzeit von Nordamerika aus bezieht.

Die Kommentare decken die volle Bandbreite von "Ich hatte keine andere Wahl" bis "Daheim wär's auch nicht besser" ab. Ein Mensch, der seine Vorurteile nicht überprüfte, könnte jetzt sagen, dass es den Anschein erweckt, dass ein Großteil Ausländer in Japan Loser auf Heimatflucht sind. Ich persönlich jedoch, um qualifiziert kommentieren zu können, müsste mehr Zeit z.B. mit den Boys von der Army-Base im "Coliseum" um's Eck abhängen verbringen, zu bemessen, ob diese wirklich nur die ganze Zeit mit Ausländern hofieren. Auch um die Messung nicht durch eigene Anwesenheit zu verfälschen, suche ich dies aber zu vermeiden.

Und dann ist da noch die Sprache: Ganz anders als für Deutsch und Japanisch, bemerke ich für Englisch viel mehr "Hohlraum in meinem Kopf" schaffen zu müssen, dh. meinen Mundraum zur Vokalbildung zu bemüßigen. Ganz so, als ob man einen Tennisball essen würde. Oder einen McBig mit 5, ich glaube ich zählte derer 5, Scheiben Fleisch.

... but leave before it makes you soft

2008年6月6日金曜日

Vortag von Anton K. aus Berlin gehört, Doktorand am Forschungsinstitut der Keio in Yamagata, seit 2005 in Japan und davor 3 Jahre Japanisch gelernt. Sein Vortragsthema waren Graphenalgorithmen, der konkrete Inhalt BFS und DFS, sein Englisch akzentbehaftet. Seines Betreuers Japanisch' Schnelligkeit ist leider recht gnadenlos.

Wieviel man davon hat, als Fremdsprachler in Japan zu leben, weiss ich nicht. Man möchte meinen, dass schon Japaner recht wenig davon haben. Wenn es regnet ist das beste an Japan vielleicht Mandeln im Schokoladenmantel aus dem Konbini.

Kakutos Erbe

2008年6月4日水曜日

Die letzten beiden Vormittage verbringe ich mit Textverarbeitungsvorverarbeitung. Heißt: LaTeX Japanisch beibringen. Das geht in zweieinhalb Stunden ganz flott von der Hand, wenn man folgendes berücksichtigt:

Alle japanischen LaTeX-Benutzer kennen (angeblich) Kakuto-san, der an der Tokyo-Universität einen Installer für W32TeX geschrieben hat. W32TeX installiert "alles mit p und j", sozusagen. Enthalten sind u.a. die "jclasses", mit dem man die Dokumentenklasse jarticle,jbook, usw. benutzen kann, das Programm platex und ein paar andere Tools, die mit "p" anfangen, und prinzipiell um Japanisch erweiterte Versionen ihrer TeX-Originale sind.
W32TeX unterstützt kein Unicode, sondern lediglich Japanisch im Shift-JIS und EUC\JP - das dafür aber auch im fließenden Wechsel mit lateinischen Buchstaben.

Man hat dann immer noch keinen Package-Manager, aber zum Setzen unkreativer Vorlesungen reicht es. Natürlich sind Dozent gerne kreativ im Tafelbild. Meiner hatte ein Mengenschnittdiagramm dabei - das kann man bestimmt mit TikZ setzen! Package-Management ahoi!

Also weg mit dem ganzen W32TeX-Kram, dafür gibt es jetzt XeTeX, Version 1-ε. XeTeX ist eigentlich TeX mit Unicode, mit eigener Homepage: http://scripts.sil.org/xetex und technischer Dokumentation. Unterstützt alles was man mit Unicode schreiben kann und Schnörkel extra. Eine Beispieldatei in xelatex geschoben ließ sich auch schon ganz ansehnlich an.

Damit es richtig schön funktioniert, benötigt man noch das Babel-File japanese.ldf, das man aus den Dateien entweder im "Japanese Package" unter http://www2.tba.t-com.ne.jp/ing/babel.html oder aus dem CTAN: http://tug.ctan.org/tex-archive/language/japanese/japanese/erzeugen kann.
Da pLatex unter MikTeX bei mir den Dienst verweigert, habe ich das ganze nach Ausführen von platex japanese.ins und Konvertieren nach UTF-8 nochmal online gestellt: JBabel.

Die LDF-Datei kommt dann nach %TEXMF%/tex/generic/babel; dann muss nurnoch mktexlsr ausgeführt werden, um die Namensdatenbank zu aktualisieren.

Also Bonus kann man die jsclasses installieren, falls man gemeinsam an einem japanischem Paper schreibt. Die Dateien gibt es im CTAN: http://www.ctan.org/tex-archive/macros/latex/contrib/jsclasses/. Bei mir scheiterte das wieder daran, dass pLatex "nicht vorhanden" war.

Aufgerufen wird das ganze jetzt mit xelatex dateiname.tex, fertig.

新型携帯電話

2008年6月2日月曜日

Der Herr im Anzug neben mir im Bus telefonierte James-Bond-gerecht, indem er sich die Hand mit dem Daumen am Ohr und dem kleinen Finger am Mund hielt - unglaublich gibt es das tatsaechlich in Japan?
Zum Glueck popelte er nur - die Welt war wieder im Gleichgewicht an diesem Morgen.